Wie liebt man

Elsa erinnert sich an ihre Liebesschwüre unter dem Sternenhimmel.

Sie hielten ihre Hände, küssten sich und schworen einander, sich nie aus den Augen zu verlieren. Das ist zwei Jahre her.

Nach der Hochzeit kam der Alltag und der Himmel verdunkelte sich. Nach und nach verschwanden die Sterne, bis nur noch Dunkelheit übrig blieb. Trotz ihrer Schwüre hatten sie sich aus den Augen verloren. Elsa war plötzlich allein, ohne die Hand, die sie damals gehalten hatte. Heute begreift sie, was geschehen ist.

Liebe allein reicht nicht aus. Sie ist das warum, aber nicht das wie, das beide miteinander nicht finden konnten.

Billigwein

„Überleg dir schon mal, wo wir heute Abend Essen gehen, während ich mich fertig mache.“ „In Ordnung.“

Dreißig Minuten später kommt sie ins Wohnzimmer. Das Licht ist aus, alle Kerzen brennen. Auf dem Boden liegt eine Picknickdecke. Er steht mit einem Teller Käsebroten und einer Flasche Billigwein vor ihr.

„Weißt du noch, als wir frisch verliebt in unser Ein-Zimmer-Apartment gezogen sind und nichts hatten, außer Brot, Käse und Wein? Wir waren uns genug und total glücklich. Ich möchte mich mit dir zusammen daran erinnern. Na, was sagst du?“ „Ich sage ja. Zum Käsebrot, dem Billigwein und vor allem zu dir.“

Weihnachten

Anfang

Winter

Vierter Advent

Es ist der vierte Advent. Im Fernseher laufen Filme und Serien, die Weihnachtswunder zeigen, ein Happy End kurz vorm Fest. Im Stillen fragt sie sich, wo ihres bleibt. Den Heiligabend allein zu verbringen klingt nicht danach. Bei ihr wird niemand überraschend klingeln. Auch nicht ihr Traummann. Sie fühlt sich von den Vorstellungen über Weihnachten, die überall zu sehen sind, veräppelt und wütet vor sich hin. Bis ihr klar wird, dass sie selbst ein Weihnachtswunder sein kann. Indem sie an sich und ihre Wünsche glaubt. Über das Fest hinaus. Jeden einzelnen Tag. Sie zündet die vierte Kerze an und fühlt Liebe.

Sternenkreise

Dritter Advent

Anette blickt auf den Geschenkeberg, den sie einpacken muss. Nach ihrem Einkaufsmarathon würde sie lieber eine Tasse Tee trinken und sich ausruhen. Doch die nächsten Tage sind mit Weihnachtsfeiern vollgepackt. „Oh du fröhliche“, ächzt Anette und greift nach dem ersten Geschenk.

Während des Einpackens fragt sie sich, ob sie überhaupt Vorfreude auf das Fest verspürt. Sollte es in der Vorweihnachtszeit nicht darum gehen? „Jetzt ist Schluss damit“, sagt sich Anette.

Zehn Minuten später liegt sie mit einer Tasse Tee auf ihrer Couch. Drei Kerzen ihres Adventskranzes brennen. Sie verspürt Freude in diesem kleinen Moment der Ruhe. Manchmal ist weniger mehr.


Die Kerze brennt

dritter Advent

die Vorfreude steigt

Jesu Geburt, Weihnachtszeit

Drachentöter

Elfchen zum Elften

Hätte

wenn können

wir würden gerne

ohne es zu machen

verpasstechancen.